:: Ablauf am Beispiel Schulungsraum

Der Vorgang besteht aus drei Teilschritten: der einmaligen Installation, der Sicherung, und des Klon-Vorgangs auf die übrigen Rechner. Der Ablauf mit partimage oder dd ist ähnlich, hier wird das Verfahren mit tar vorgestellt.

:: Installation

Ein Muster-PC wird manuell installiert. Die gesamte erforderliche Software wird gewohnt von CD aufgespielt. Dabei werden auch Voreinstellungen vorgenommen - Desktophintergrund, Startseite für den Browser, Kursmaterial usw. wird alles komplett angepaßt. Der Verlauf der Dokumente und alle temporären Dateien werden soweit möglich entfernt. Zum Schluß wird ein "runonce"-Eintrag in der Registry erzeugt, der auf eine Stapelverarbeitung zeigt.

:: Sicherung

Nun wird der PC neu gestartet. Im BIOS werden Bootrom für die Netzwerkkarte (PXE falls möglich) und Wake-on-LAN eingeschaltet, danach wird die Bootreihenfolge so eingestellt, das zuerst aus dem Netzwerk gebootet wird. Dann wird der Server aktiviert, und der PC wird neu gestartet. Er sollte jetzt aus dem Netz booten. Auf dem Server werden vorhandene automatische Installationsroutinen abgeschaltet. Nun loggt der Administrator sich auf dem Client ein, überprüft mit "mount" und "df" ob Festplatte und das NFS-Netzlaufwerk zum speichern des Archivs vorhanden und groß genug sind, und wechselt dann in das Verzeichnis, auf das die Festplatte gemountet worden ist, und startet den Sicherungsvorgang mit:

tar cvzf /nfs-mount-punkt/sicherungsdatei.tgz *

Wenn der Vorgang beendet ist, kann das System heruntergefahren werden. Die Option "v" sorgt für die Bildschirmausgabe. Statt "z" (gzip-Kompression) kann auch "j" genutzt werden (bzip2-Kompression). Die Option "p" ist für Linux sinnvoll (sichert alle Berechtigungen mit).

:: Klonvorgang

Die init-Skripte des root-Dateisystems werden um ein Skript ergänzt, das die Installation automatisch durchführt. Eine Liste der MAC-Adressen aller Clients wird erstellt. Diese wird dem Skript übergeben, das damit die Client "aufweckt". Die Systeme booten, führen als letztes Startskript das Installationsskript aus, wobei innerhalb des Skripts ein für jeden Client spezifischer Rechnername in die Stapelverarbeitungsdatei geschrieben wird. Durch den "runonce"-Eintrag wird dieses Skript beim ersten Systemstart ausgeführt, und der Rechnername wird auf allen Systemen unterschiedlich gesetzt. Danach fahren die Client herunter.

:: Unterschiede durch NTFS

Das Dateisystem NTFS ist in seiner Funktionsweise nicht offengelegt. Daher ist ein Verfahren mit tar nicht möglich. Entweder man nutzt die noch in einem experimentellen Stadium befindlichen Linuxtreiber, oder verwendet statt dessen ein Programm wie dd oder partimage. Das Problem dabei ist, das spezifische Einstellungen nicht in die Partition geschrieben werden können. Dies ist nur dadurch zu umgehen, das Windows den Rechnernamen über eine aus dem Netzwerk zu ladende Datei ändert.

:: Unbeaufsichtigte Installation in der Nacht

Erweist sich die Technik als anwendbar, kann die Installation bei allen PCs nacheinander in der Nacht durchgeführt werden. Dazu wird per "cron" jeweils nur ein PC gestartet, dieser installiert sich, und setzt beim Herunterfahren eine Meldung an den Server ab, der dann den nächsten PC startet. Dadurch gibt es eine bessere Lastverteilung. Alternativ kann auch multicast eingesetzt werden - dann installieren sich PCs zusammen in der gleichen Geschwindigkeit wie ein einzelner.

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